In
weidewirtschaftlichen Kulturen galt die Kuh als ein
Statussymbol. Hätten die Bauern ihre Rinder geschlachtet, hätten sie sozusagen ihr Vermögen vernichtet.
Auch heute noch sind die Rinder die wichtigsten Tiere für die Bauern, um ihr
Überleben zu sichern. Sie geben ihnen Milch, Nahrung, dienen als Zugtiere und mit dem
Dung der Kühe können sie ihre
Häuser bauen. Außerdem dient der Dung sowohl auf dem Land als auch in der Stadt als
Heizmittel, oft das einzige, dass sich arme Menschen leisten können.
Der Dung gilt als ein wirksames
Insektizid und
Desinfektionsmittel und findet zudem auch in der indischen Volksmedizin
Ayuverda Anwendung.
Weshalb man die Kühe in Indien auch überall auf den
Straßen antrifft liegt daran, dass die Bauern ihre Kühe frei herumnlaufen lassen, damit sie sich von dem
Abfällen ernähren können. Somit leisten sie auch einen
Dienst an der
Gemeinschaft. Da
Hindus ihre Rinder nicht
schlachten oder nicht schlachten dürfen, verpflichten sie sich die Kühe bis an ihr
Lebensende zu füttern. Das können sie sich aber nicht immer leisten, deshalb müssen sich die Tiere zum Teil von der Straße ernähren. Teilweise werden sie dann doch geschlachtet, aber das wird in der Regel geheim gehalten. In den meisten indischen Bundesstaaten ist das
Schlachten der Tiere
verboten. Oft wird den Bauern angeboten ihre Tiere in von Reichen finanzierten Ställen unterzubringen wo sie dann bis zu ihrem
natürlichen Tod gefüttert werden.
Im
Hinduismus gilt die Kuh als
unantastbar und auch für diejenigen, die sie nicht als
heilig ansehen, stellt sie ein wichtiges
Symbol dar. Deshalb kommt es für die meisten Inder nicht in Frage
Rindfleich zu essen. Für Hindus gilt das Essen von Rindfleich als ein besonders
verunreinigendes Vergehen.