Volkskrankheiten: Sie treffen besonders viele Meschen einer Gesellschaft und fallen damit nicht nur sozial ins Gewicht, sondern auch finanziell. Während bei uns Krankheiten überwiegen, die durch unseren Lebensstil beeinflusst werden, sind es in Ländern wie Afrika hauptsächlich Infektionskrankheiten wie HIV/Aids oder Malaria. Doch an welchen Volkskrankheiten leiden wir in Deutschland besonders häufig und was können wir tun, um sie zu verhindern oder kann man die Krankheiten gar natürlich heilen?
Die häufigsten Volkskrankheiten
Bluthochdruck
Bluthochdruck ist wohl die häufigste Krankheit in Deutschland und auch unter Ärzten als "
lautloser Killer" bekannt. Oft wissen Patienten nämlich gar nichts von ihrer Krankheit. Ist der Druck, mit dem unser Blut durch Arterien und Venen gepumpt über lange Zeit zu hoch, erhöht sich das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte - auch weil der Herzmuskel nachhaltig geschädigt wird. Ca. 60 Prozent aller Männer im Alter von 25 -74 haben einen erhöhten Bluthochdruck, Frauen sind mit rund 40 % betroffen. Er ist damit nicht nur die häufigste Krankheit in Deutschland, sondern auch
Todesursache Nr. 1: Bluthochdruck und seine Folgeerkrankungen wie Infarkte und Schlaganfälle sind für ca. 42 Prozent aller Todesfälle in Deutschland verantwortlich.
Was man selbst dagegen tun kann: Regelmäßige Bewegung, einfach ein bißchen mehr
Sport treiben und ein maßvoller Umgang mit
Nikotin, Alkohol und
Salz helfen den Blutdruck zu verringern. Wer übergewichtig ist, sollte außerdem versuchen, etwas Gewicht zu verlieren. Bluthochdruck kann man eben meist ganz einfach natürlich heilen!
Rückenleiden und Rückenschmerzen
Der Nacken ist steif und beim Aufstehen knackst es verdächtig:
Rückenschmerzen ist die zweihäufigste Krankheit in Deutschland. Fast ein Viertel aller Deutschen gehen sogar regelmäßig zum Arzt, weil der Rücken schmerzt. Die Techniker Krankenkasse gab 2010 bekannt, dass durchschnittlich jeder Arbeitnehmer 13 Tage wegen Rückenschmerzen krank geschrieben wurden. Der Grund für Rückenschmerzen liegt meist im Lebenswandel: Wir sitzen zu viel und bewegen uns zu wenig. Erschwerend kommt oft ein Übergewicht dazu, welches unseren Haltungsapparat zusätzlich belastet.
Was man selbst dagegen tun kann: Bei akuten Schmerzen ruhig einen Arzt aufsuchen. Vorbeugend ist das beste Heilmittel Bewegung, wie z.B.
Yoga und eine gesundes Körpergewicht. Wer im Sitzen arbeitet, sollte einmal in der Stunde, 5 Minuten Bewegung einbauen.
Störungen im Fettstoffwechsel
Zwei Krankheiten gehören in die Kategorie eines gestörten Fettstoffwechsels: Übergewicht und
Diabetes. Obwohl nicht jeder übergewichtige Mensch Diabetes bekommt und auch nicht jeder Zuckerkranke zu viel Kilos auf den Rippen hat, komplementieren sich diese Krankheiten. Zu wenig Bewegung und eine fett- und vor allem zuckerreiche Ernährung begünstigen beide. Nannte man Diabetes Typ 2 früher noch "Altersdiabetes", trifft es heute immer mehr jüngere Menschen. Schon Kinder erkranken daran. Die WHO rechnet damit, dass im Jahr 2030 über 500 Millionen Menschen an Diabetes leiden werden.
Was man selbst dagegen tun kann: Obwohl wir in einem Zeitalter des Low-Fat und Fitnessstudios leben, sind immer mehr Menschen fettleibig und zuckerkrank. Forscher ermahnen daher zu einer
ausgewogenen Ernährung - nur von einem sollte man die Finger lassen: Zucker. Er ist heute versteckt in vielen Lebensmitteln enthalten und wir alle nehmen ungefähr viermal so viel auf, wie von der WHO empfohlen (25 Gramm).
Psychische Störungen
Würde man Volkskrankheiten an den jährlichen Krankschreibungen messen, lägen psychische Erkranken auf Platz 1. Ganze 23 Tage im Jahr ist jeder deutsche Arbeitnehmer durchschnittlich wegen Problemen mit der Psyche krankgeschrieben. Dazu gehören das Burn-Out-Syndrom, Depressionen und depressive Verstimmungen. Leider werden sie immer noch unterschätzt und sind für Betroffene mit Scham versehen. Dabei kann es jeden treffen: Statistisch gesehen erkrankt jeder fünfte Bürger mindestens einmal im Leben an einer Depression.
Was man selbst dagegen tun kann: Eine Depression ist kein Zeichen von Schwäche. Sich Hilfe zu suchen ist oft der schwerste Schritt für Betroffene. Egal ob Freunde, der Hausarzt oder ein Kummertelefon - Depressionen sind therapierbar und sollten kein Grund zur Scham sein.
Krebs
Die zweithäufigste Todesursache nach dem
Herzinfarkt und einem
Schlaganfall ist
Krebs. Ärzte bezeichnen Krebs als bösartige Neubildungen, allgemein gesprochen ist er die bösartige Veränderung von Zellen. Ist der Krebs ein Gewebebildung, wie z. B. ein "Knoten" bei Brustkrebs bezeichnet man ihn als bösartigen oder malignen Tumor. Der häufigste Krebs in Deutschland ist übrigens Prostatakrebs - er ist damit auch die dritthäufigste Todesursäche bei Männern. Bei Frauen liegt der Brustkrebs vorne: Etwa 12 Prozent aller Frauen erkranken im Laufe des Lebens an Brustkrebs. Die Auslöser für Krebs sind generell ganz verschieden, eine Studie in den USA aber heraus, dass von den untersuchten Krebsfällen 65 Prozent auf Tabakkonsum oder die Ernährung zurückzuführen waren.
Was man selbst tun kann: Alles, was unser Erbgut verändern kann, ist potentiell krebserregend. Dazu gehört Rauchen, die Sonne, Kosmetika und bestimmte Lebensmittel. Auch Übergewicht soll Krebs begünstigen.
Fazit:
Alle Volkskrankheiten haben gemeinsame Nenner:
- Zu wenig Bewegung
- Übergewicht
- falsche Ernährung
- Alkohol
- Tabak
Dazu kommt, dass alle diese Krankheiten in Relation stehen können: Übergewicht begünstigt Depressionen. Diabetes erhöht das Risiko für Bluthochdruck. Ebenso erhöht Übergewicht das Risiko für Bluthochdruck. Fast jeder Raucher weiß, dass sein Laster schädlich ist. Die meisten Menschen geben an, sich eigentlich mehr bewegen zu wollen.
Unser hektischer Alltag lässt es oft einfach nicht zu, unseren Lebensstil grundlegend zu ändern. Dabei sind es schon die kleinen Dinge, die einen Unterschied machen. Eine halbe Stunde spazieren gehen. Das Auto einmal in der Woche stehen lassen. Ab und an das gesunde Gericht auf der Speisekarte ordern. So lässt sich nicht nur ein gesünderes Leben leben, sondern auch das Leben verlängern.
Quellen:
http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/zucker-who-empfiehlt-nicht-mehr-als-sechs-teeloeffel-pro-tag-a-1021798.html
https://www.vergleich.de/versicherung/krankenversicherungen/volkskrankheiten.html
http://www.deutsche-depressionshilfe.de/stiftung/volkskrankheit-depression.php?r=p
https://de.wikipedia.org/wiki/Krebs_(Medizin)