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Welche Versicherungen sind wirklich notwendig und welche braucht man nicht unbedingt

22 Mär
Frage und Antwort
Quelle: Tony Hegewald / pixelio.de
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Die Deutschen geben pro Jahr 2133 Euro für Versicherungen aus. Diese Zahl geht aus einer Studie der Universität St. Gallen hervor. Bei genauerem Hinsehen sind viele dieser Versicherungen für den Versicherungsnehmer aber komplett überflüssig. Der deutsche Verbraucher ist Weltmeister im Abschluss von Versicherungen und möchte am liebsten rundum in allen Lebenslagen versichert sein, auch wenn es nur Geld kostet.

Welche Versicherungen wirklich notwendig sind


Aber brauche ich wirklich all diese Versicherungen, fragt sich so mancher Bürger mit Blick auf seine Prämienrechnungen.

Eine Privathaftpflichtversicherung schützt vor dem finanziellen Ruin


Einige Versicherungen sind allerdings sowohl für Einzelpersonen als auch für Familien unverzichtbar. Dazu zählt an erster Stelle die Privathaftpflichtversicherung. Jeder Mensch ist für das, was er tut, voll verantwortlich und muss für angerichtete Schäden haften und zahlen. Sicherlich führt ein Weinfleck auf dem Teppich des Nachbarn den Verursacher nicht in den finanziellen Ruin, aber dafür sollte die private Haftpflichtversicherung auch nicht in Anspruch genommen werden.

Ein Fahrradunfall mit Personenschaden jedoch kann den Verursacher teuer zu stehen kommen. Besonders, wenn dem Opfer eine lebenslange Rente zugesprochen wird. Eine Privathaftpflichtversicherung schützt vor den wirtschaftlichen Folgen einer kleinen Unachtsamkeit, die für alle Beteiligten weitreichende Folgen haben kann.
Achtung, Pedelecs (Elektrofahrräder) sind nicht überall mit eingeschlossen!


Risikolebensversicherung


Gerade für junge Familien sollte eine Risikolebensversicherung ein wichtiger Bestandteil der persönlichen Absicherung sein. Stirbt der Ernährer der Familie, stehen Frau und Kinder oftmals ohne ausreichendes Einkommen da. Eine Risikolebensversicherung kann den Tod zwar nicht rückgängig machen, aber die verheerenden wirtschaftlichen Folgen abfedern. Deshalb ist diese Versicherung für Familien nicht nur zu empfehlen, sondern zwingend notwendig.


Wenn der Beruf nicht mehr ausgeübt werden kann


Auch auf eine Berufsunfähigkeitsversicherung sollten Arbeitnehmer nicht verzichten. Viele Menschen können aus gesundheitlichen Gründen ihren Beruf nicht mehr ausüben und müssen auf eine Erwerbstätigkeit umsatteln, die in den meisten Fällen schlechter bezahlt ist. Diese Lücke schließt eine Berufsunfähigkeitsversicherung durch eine monatliche Rente, wenn der Versicherungsfall eingetreten ist.


Hausratversicherung


Schäden durch Einbruch, Diebstahl, Vandalismus und Brandschäden an Hab und Gut in den eigenen vier Wänden sichert die Hausratversicherung ab. Wer einmal davon betroffen war, möchte auf diese Versicherung in Zukunft nicht verzichten, denn die Anschaffung neuer Möbel oder einer neuen Computeranlage kann das Haushaltsbudget doch sehr belasten. Eine zusätzliche Reisegepäckversicherung ist nicht mehr notwendig, wenn bereits eine Hausratversicherung besteht. Das Gepäck gehört zum Hausrat und ist bereits versichert. Wer gar keine eigene Wohnung hat, braucht auch keine Hausratversicherung.


Rechtsschutz nicht unbedingt, Gebäudeversicherung unbedingt


Über eine Rechtsschutzversicherung sind sich die Experten uneinig. Praktisch und bequem ist eine Rechtsschutzversicherung schon. Bei einem Rechtsstreit müssen die Kosten für den eigenen Anwalt nicht vorgestreckt werden. Das übernimmt die Versicherung, sofern sie Schadensdeckung zugesagt hat. Die Kosten für einen Anwalt sind allerdings erschwinglich und bei einem aussichtslosen Fall erhält der Versicherungsnehmer sowieso keine Deckungszusage. Dafür ist eine Rechtsschutzversicherung nicht gerade preisgünstig. Hier muss jeder Verbraucher Nutzen und Kosten für sich abwägen und ob er diese Versicherung wirklich braucht.

Für einen Hauseigentümer ist eine Gebäudeversicherung mehr als sinnvoll. Schon ein Wasserschaden durch Rohrbruch kann mehrere Tausend Euro kosten. Eine erste Notreparatur zur Schadensbegrenzung muss unverzüglich durchgeführt werden, Wände müssen aufgestemmt und wieder verschlossen werden, Rohre müssen ausgewechselt werden. Diese Kosten erstattet die Gebäudeversicherung oder rechnet gleich direkt mit den Handwerkern ab.

Eine Faustregel sollte jeder Versicherungsnehmer beherzigen: der Eintritt eines Schadens muss der Versicherungsgesellschaft unverzüglich gemeldet werden.


Diese Versicherungen brauche ich:


  • Privathaftpflichtversicherung
  • Risikolebensversicherung
  • Berufsunfähigkeitsversicherung
  • Unfallversicherung
  • Gebäudeversicherung für das eigene Haus

Eine neuerdings gern angebotene Handy- oder Brillenversicherung ist nicht wirklich notwendig, um finanzielle Verluste aufzufangen. Das gesparte Geld sollte der Handybesitzer oder der Brillenträger gleich in eine Privathaftpflichtversicherung investieren, sofern er noch keine hat. Denn diese wichtige Versicherung braucht jeder Mensch.


Diese Versicherungen brauche ich nicht:


  • Handyversicherung
  • Brillenversicherung
  • Reisegepäckversicherung, wenn eine Hausratversicherung vorhanden ist
  • Insassenunfallversicherung
  • Sterbegeldversicherung


Wer unsicher ist, welche Versicherung er wirklich braucht und welche völlig überflüssig ist, kann sich von der Verbraucherzentrale in seinem Ort beraten lassen. Die Beratung ist zwar in den meisten Fällen kostenpflichtig, kann aber eine Menge Geld einsparen.

Eine Beratung durch den Versicherungsvertreter hingegen ist nicht zu empfehlen. Versicherungsvertreter bekommen für jeden Vertragsabschluss eine Provision. Egal, wie notwendig oder wie unsinnig diese Versicherung ist.

Kommentare zu “Welche Versicherungen sind wirklich notwendig und welche braucht man nicht unbedingt”
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Gert

26.01 2014

Ich selbst habe eine Rechtsschutz und eine Gebäudeversicherung, teile aber Ihre Meinung, dass von den beiden nur die Gebäudeversicherung die absolut notwendige ist.
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Stephan

03.02 2014

Gerade bei einer Rechtsschutzversicherung sollte man sich die Versicherungsbedingungen genau durchlesen. Manche haben zB eine Klausel drin, wonach man als alkoholisierter Autofahrer bis zu einem gewissen Promillewert gedeckt ist, als alkoholisierter Fußgänger der von einem Auto angefahren wird aber nicht. Klingt ja auch völlig logisch.
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Ben Reich

13.10 2014

Ohne Berufsunfähigkeitsversicherung kannst du ganz schnell am oder unter dem Existenzminimum leben!
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